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Es gab schon viele stille Momente in meinem Leben. Eines Tages konnte ich diese Stille nicht mehr aushalten und änderte meine Situation.

 

Für alles gibt es eine Stunde,  und eine Zeit gibt es

für alles Geschehen unter dem Himmel:

 

Eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,       

eine Zeit zum Klagen und eine Zeit des Tanzes,

eine Zeit des Umarmens

eine Zeit sich vom Umarmen zu lösen,

eine Zeit zum Zerreißen,

eine Zeit zum Zusammennähen,

eine Zeit zu Schweigen,

eine Zeit zum Reden,

eine Zeit zum Gebären und

eine Zeit zum Sterben.

 

aus dem Buch des Predigers

 

 

30.04.2005  11.20 Uhr

 

Meine Gedanken

kann ich nicht alle aufschreiben

gerade in dieser schweren Zeit

erscheint es mir unmöglich

dass, was ich dir wirklich sagen möchte

aufzuschreiben.

 

So bewahre ich meine Gefühle

in meinem Herzen

und hebe sie auf

für ein anderes Mal.

 

 

 

Wenige Stunden sind vergangen...

 

Es kommt mir alles so Zeitlos vor.

Vor ein paar Tagen habe ich ein Referat zum Thema "Ethik und Grenzen - Sterbehilfe" gehalten.

All diese Begriffe erscheinen mir plötzlich fremd.

Was Überzeugung war ist jetzt Unsicherheit!

Es gibt keine Hoffnung mehr.

Die Maschinen werden dein Leben nicht verlängern, du wirst heute sterben.

Es heisst Abschied nehmen...

Ich halte deine Hand und streichel deine Stirn -

keine warme Haut und

nichts Vertrautes.

Tränen der Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit.

 

 

 

Stille

 

Ohne ein Wort zu sagen

gehst du leise von dieser Welt.

Deine Augen sind geschlossen

still liegst du da.

 

Einmal noch deine vertraute Stimme hören,

dir in deine Augen schauen,

dein Lachen sehen,

und mit dir erzählen.

 

Deinen großen Wunsch konnte ich dir nicht erfüllen.

Warum konntest du nicht warten?

Warum habe ich mich nicht beeilt?

 

Wenn ich jetzt geh, weiß ich, dass ich dich nicht mehr wiederseh`

 

14:30 Uhr

 

Ein letzter Händedruck

Ein letzter Blick

 

Ich muss jetzt geh`n.

 

Du wirst mir so sehr fehlen

 

 

14:45 Uhr            Silence...........  

 

 

 

Trauer schmerzt

Der Verlust eines geliebten Menschen

der ohne zu Fragen einfach geht

hinterlässt tiefe Wunden.

Die eigene Angst und Unsicherheit -

Trauer schmerzt.

 

Das Leben erhalten.

Zeitlos,

Endlos,

hilft nicht weiter

wir müssen lernen loszulassen.

 

Trauer zeigt tiefe Gefühle

lässt eine innige Zuneigung spüren.

Liebe die verbindet

und in dieser schweren Zeit

auch Hoffnung neu erwachen lässt.

 Ó TB

 

 

 

Sonntag, 01.Mai 2005

 

Heute hätte ich gerne eine Klagemauer

an der ich all mein Schmerz und meine Trauer

verbunden mit Wut, Zorn und Enttäuschung

loswerden kann.

Ich habe ein Recht zu trauern

und meine Gefühle rauszulassen.

Es tut einfach nur alles weh!

Ich kann den Schmerz nicht verdrängen

sondern muss ihn zulassen

weil er verdammt noch mal dazu gehört.

 

 

Ein langer Tag neigt sich dem Ende.

Am Mittwoch ist deine Beerdigung.

Nicht nur ich habe Angst vor diesem Tag.

Trauerbegleitung -

Seminare besucht, Ausbildungen absolviert,

um für andere Menschen in dieser schweren Zeit da zu sein.

Das Schreiben hilft mir um selbst nicht ganz kraftlos zu sein.

 

Ich denke so sehr an dich!

 

 

02.05.05

 

Immer werden überall

zu jedem Zeitpunkt

Menschen auf dieser Welt sterben -

wird die Erde sich weiterdrehen.

Wir werden nicht gefragt -

liegt wirklich alles in Gottes Händen?

 

Geduld zu haben

bedeutet,

auf etwas zu warten

was man vielleicht

nicht kennt -

ein Augenblick,

eine Situation,

ein Moment...

Gedanken zulassen,

Erfahrungen sammeln,

Grenzen spüren.

Nervosität,

Unruhe,

Angst,

Stille...

Stark sein

oder einfach nur

schwach sein dürfen

Erleben?

Spürbar werden?

Erkennen....

Warten!

Worauf?

Wieso?

und

Warum?

Keine Zeit

oder einfach nur

weil Worte fehlen?

Oder einfach nur

weil es gerade jetzt

notwenig ist.

Ó T.B.

  

 

Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens, 
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. 
Sie werden uns immer an Dich erinnern 
und Dich dadurch nicht vergessen lassen.

Verfasser unbekannt

 

 

03.05.05

 

Der nächste Schicksalsschlag - ich finde keine Worte mehr...

 

 

 

09.05.05

 

Die Tage vergehen

alles ist anders.

Eure Plätze bleiben leer

nur in unseren Herzen

lebt ihr weiter.

Alltag -

es scheint als würde die Zeit wieder still stehen.

Schweigen -

Es sind die  Gespräche voller Freude

aus vergangen Tagen.

Manchmal verschwimmt einfach alles

dann überfluten uns unsere Gedanken

und wir haben das Gefühl unterzugehen.

Der Schmerz ist unerträglich, lässt uns zweifeln

zerrt an unseren Kräften und lässt uns

nicht zur Ruhe kommen.

Doch immer geht es Stück für Stück weiter.

Wir sind alle zusammen gewachsen

noch enger, als wir es ohne hin schon waren.

So, wie Ihr es euch immer gewünscht haben.

 

 

 

Wenn ich tot bin,
Weint um mich ein wenig,
Denkt an mich manchmal,
Doch nicht zu oft.
Denkt ab und zu an mich,
Wie ich im Leben war;
Mitunter macht es Spass, sich zu erinnern,
Jedoch nur kurz.
Lasst ihr mich in Frieden,
Lass ich euch in Frieden,
Und solange ihr am Leben seid,
Sollen eure Gedanken bei den Lebenden sein.

Indianisches Gebet

 

 

Ich bin nicht tot,
ich tausche nur
die Räume,
ich leb' in Euch und geh'
durch Eure Träume.

Michelangelo

 

 


 

10.05.05

 

Meine Gefühlslage entspricht dem Wetter.

Die Arbeit lenkt mich ab und ich kann

für kurze Zeit ein paar klare Gedanken fassen.

Es ist wie ein Stück blauer Himmel.

Dann ziehen dunkle Wolken auf

"der Himmel weint"

Manchmal ist es wie innerliche Überschwemmung

und ich habe das Gefühl in der Flut unterzugehen.

Während ich hier meine Gedanken aufschreibe

kann ich Raum und Zeit vergessen

und ich spüre, dass ich ruhiger werde.

Stille senkt sich nieder.

Wie gerne würde ich zum Telefon greifen

mit dir reden und deine klugen und lieb gemeinten

Ratschläge hören.

Was mit bleibt sind die Erinnerungen

an all unsere Gespräche

die ich behüte -

denn sie so kostbar für mich.

In einem meiner Lieblingszitate heisst es:

 

"Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben:
die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder."


 

Für mich sind es 3 andere ganz wichtige Dinge,

die mir aus unserem Paradies geblieben sind.

 

Danke für die wunderschöne, gemeinsame Zeit.

Ich vermisse dich so sehr.........................

 

 


 

 

Texte, Gedichte und Gedanken . . .

 

 

 

manchmal

erwachen

in ein gesichtsloses

grau des Tages

da ist keine Ecke

zum festhalten

kein lichtblick

zum hochziehen

kein gegenüber

zum mitteilen

alles verschwimmt

in eintönigkeit

grau

grauer gewöhnlicher alltag

was gibt der gewöhnlichkeit

wieder frische farben?

(aus: Zum Leben erwachen)

 

 

 

 

NIEMALS GEHT MAN SO GANZ

"Wenn man Abschied nimmt
geht man unbestimmt

mit dem Wind
wie Blätter wehn.
Singt mem Abschiedsleed
dat sich öm Fernweh drieht

öm Horizonte
Salz un Teer.

Wer singe Püngel schnürt
söök wo'e hinjehührt
hätt wie ne Zochvuel nit nur ei Zohuss.
Man lässt vieles hier
Freund
ich danke dir
für den Kuß
den letzten Gruß.
Ich will weitergehn
keine Träne sehn

so ein Abschied ist lang noch kein Tod.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier

es hat seinen Platz immer bei dir.

Wenn't och noch su sticht
stutz die Flüjel nit
dämm
dae in de Käld kein Zokunft sieht.
Mach 'nem Vagabund doch et Hätz nit wund

fleech e Stöck met op singem Wääsch.
Doch dann lass' mich los
sieh
die Welt ist groß

ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier

...
Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
...
Ich verspreche hier
bin zurück bei dir wenn der Wind von Süden weht.
Ich saach nit "Lebwohl"
dat Woot
dat klingt wie Hohn
völlig hohl
Maach et joot.
Sieh
ich weine auch
Tränen sind wie Rauch

sie vergehn
dieser Käfig macht mich tot.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
...
Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
...
Nie verläßt man sich ganz
irgendwas von dir geht mit
es hat seinen Platz immer bei mir."

 

    Trude Herr

 

 

 

Die Uhr

 

Ich trage, wo ich gehe, stets eine Uhr bei mir;
wieviel es geschlagen habe, genau seh ich an ihr.
Es ist ein großer Meister, der künstlich ihr Werk gefügt,
wenngleich ihr Gang nicht immer dem törichten Wunsche genügt.

Ich wollte, sie wäre rascher gegangen an manchem Tag;
ich wollte, sie hätte manchmal verzögert den raschen Schlag.
In meinen Leiden und Freuden, im Sturm und in der Ruh,
was immer geschah im Leben, sie pochte den Takt dazu.

Sie schlug am Sarge des Vaters, sie schlug an des Freundes Bahr,
sie schlug am Morgen der Liebe, sie schlug am Traualtar.
Sie schlug an der Wiege des Kindes, sie schlägt, will´s Gott, noch oft,
wenn bessere Tage kommen, wie meine Seele es hofft.

Und ward sie auch einmal träge, und drohte zu stocken ihr Lauf,
so zog der Meister immer großmütig sie wieder auf.
Doch stände sie einmal stille, dann wär`s um sie geschehn,
kein andrer, als der sie fügte, bringt die Zerstörte zum Gehen.

Dann müsst` ich zum Meister wandern, der wohnt am Ende wohl weit,
wohl draußen, jenseits der Erde, wohl dort in der Ewigkeit!
Dann gäb ich sie ihm zurücke mit dankbar kindlichem Flehn;


Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben, sie blieb von selber stehn.

 

 

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest. Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben geht weiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh... Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber...aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung!"

Inge Wuthe in: Alle Farben dieser Welt - Ein Märchenbuch - Lucy Körner Verlag 1998

 

Die Häsin

 

Die Häsin lag sehr krank.

Der Hase war viel auswärts, um den Alltag sicherzustellen, und die sieben Kinder waren sich im wesentlichen selbst überlassen. Da kam der Igel zu Besuch, brachte ein paar frische Kleeblätter mit und sagte: "Kommt Zeit, kommt Rat!" Gut gemeint, aber als er gegangen war, überlegte die Kranke: Wann kommt die Zeit und welcher Rat wird es sein?

Tags darauf sah die Eule herein
und meinte: "Gut Ding will Weile haben!" Sprach es und verabschiedete sich. Die Häsin dachte: Ich kann mir aber keine Weile leisten.

Als die Feldmaus
durchs Fenster guckte, fiepte sie: "Kopf hoch, Frau Nachbarin, so trägt eben jeder sein Päckchen!" Das ist schon kein Päckchen mehr, dachte die Kranke, und was soll das schon heißen, Kopf hoch ? Ich habe ja gar keine Kraft.

 

"Lassen Sie nur,
es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht!", flüsterte das Reh an der Nestkante. Auch das war gut gemeint. aber die Häsin grübelte bitter: Was wissen die schon. Solchen Humor kann ich einfach nicht vertragen. Ich weiß nicht ein noch aus.

Die alte Katze
sah auch kurz herein und erkundigte sich nach dem Befinden. "Es wird schon werden!", schnurrte sie und meinte es ja auch ehrlich. Doch die Kranke verzweifelte fast: Wer ist denn schon "es" und was soll werden? Ich habe den Eindruck, dass überhaupt nichts wird.

Als dann der Maulwurf
seine Hemmungen überwand und durchs Fenster rief: "Keine Sorge! Ende gut, alles gut!" empfand die Häsin nur noch Bitterkeit. Denn in der Küche tobten die Jungen und nichts war fertig. Dazu noch die eigene Angst.

 

Witzig sollte es klingen,
als die Elster vom hohen Baum aus rief "Kommen wir über den Hund, kommen wir aber den Schwanz.
Geduld, Geduld, Geduld!" Können die alle sich denn gar nicht vorstellen, wie es mir zumute ist?, dachte die Kranke. Müssen die denn alle solchen gutgemeinten Unsinn reden? Das sind doch Sätze, die alles und nichts sagen!

Schließlich kam das Rebhuhn
zu Besuch erzählte von draußen in einem Wortschwall ohne Ende und empfahl sich zum Schluss mit den Worten: "Wir werden sehen!" Was werden wir denn sehen?, zweifelte die Häsin, und wer ist wir?

Während sie noch voller Enttäuschung
nachdachte und merkte, dass all der gutgemeinte Trost im Grunde keiner war, kamen die Ameisen herein, grüßten kurz, stellten Feldblumen auf den Tisch, machten die Küche sauber, versorgten die jungen Hasen, waren bei alledem sehr leise und verabschiedeten sich ohne jeden Aufwand.

Da trat Ruhe ein, und vor allem:
Die Hoffnung wuchs.

 

 

Beppo der Straßenkehrer

Beppo der Straßenkehrer tat seine Arbeit gern und gründlich.

Er wußte, es war eine notwendige Arbeit.

Wenn er die Straße kehrte, tat er es langsam, aber stetig:

bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug ein Besenstrich.

Schritt - Atemzug - Besenstrich, Schritt - Atemzug - Besenstrich...

 

Dazwischen blieb er manchmal eine Weile stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging er wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich... Während er sich so dahin bewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken...

 

Nach der Arbeit, wenn er bei dem Mädchen Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf eine besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte. "Siehst du Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine lange Straße vor sich. Man denkt, die ist schrecklich lang; das kann ich niemals schaffen, denkt man. "Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr.

 

Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, daß es nicht weniger wird was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluß ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man das nicht machen." Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er wieder: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.

 

"Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein".

 

Und abermals, nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, daß man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat.

Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste". Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig".

Aus: MOMO von Michael Ende

 

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Und weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
(Mascha Kaléko, Memento)

 

 

 

„Denn wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des

Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine

Burg, mein Gott, dem ich vertraue. Der mich errettet von der Schlinge des

Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird mich mit seinen Fittichen decken

und Zuflucht werde ich haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist

Schirm und Schild, dass ich nicht erschrecke vor dem Grauen der Nacht, vor

den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor

der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Tausende fallen zu meiner Linken

und Zehntausende zu meiner Rechten, so wird es doch mich nicht treffen.

Es wird mir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich meinem Hause

nähern. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie mich behüten auf all meinen Wegen."

Psalm 91

 

 

Farben der Trauer

 

Meine Trauer ist rot

für die Unruhe in mir.

 

Meine Trauer ist blau

für die Einsamkeit, die Leere

und für alle ungestillten Sehnsüchte.

 

Meine Trauer ist schwarz

für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.

 

Meine Trauer ist braun

für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.

 

Meine Trauer ist gelb

für alle Schätze, die mir dennoch zuteil werden,

für das Licht, das immer wieder für mich scheint

und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.

 

Meine Trauer ist grün

für die Hoffnung, die Zuversicht

Und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.

 

Meine Trauer ist weiß

für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten,

mich trösten und Balsam meiner Seele sind

und für die Kraft,

die mich durch diese Zeit trägt,

ohne dass ich ihren Ursprung kenne.

 

Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop

für alle Gefühle in mir,

die sein wollen und sein dürfen.

Ich lasse sie zu und halte sie aus,

gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.

        Andrea Böttler 

 

Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müßt,
niemand ist da, der uns hört.

Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müßt,
niemand ist da, der uns schützt.


Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müßt,
niemand ist da, der uns hilft.

Keinen Tag soll es geben, an dem ihr sagen müßt,
wir halten es nicht mehr aus.


 

 

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Nun ist es endlich Zeit, mich bei den Menschen zu bedanken, die ein Teil meines Lebens sind.

Nicht immer, war es einfach, mich in den letzten 4 Jahren zu ertragen. (Mittlerweile ich es länger her, wir haben inzwischen 2008).

Oft hatte ich keine Zeit, musste Termine kurzfristig absagen, was sonst nicht meine Art ist, weil ich doch sonst sehr zuverlässig bin. Es gab Tage da überwiegte die schlechte Laune und anstatt Antworten zu geben zog ich mich einfach zurück. Mitten im einem Satz flossen Tränen, die sonst so lustige Tina lernten viele von einer ganz anderen Seite kennen. Doch nie hörte ich von euch ein böses Wort. Meine schlechte Laune habt Ihr verzeit und über meine Nachdenklichkeit nicht gelacht.

DANKE... für jedes liebe Wort

DANKE... für eure Geduld

DANKE... für euer Verständnis

DANKE... für eine Einladung zwischendurch

DANKE... für die Kraft die Ihr mir gegeben habt, mein Ziel vor Augen nicht zu verlieren

DANKE... dass Ihr den Glauben an mich nicht verloren habt, auch wenn ich ihn oft nicht hatte

DANKE... dass Ihr mir zugehört habt, manchmal auch mitten in der Nacht

DANKE... für die viele professionelle Hilfe bei Fachfragen

DANKE... einfach für Alles

 

Mein Leitspruch der letzten Jahre ...

Verfolge Dein Ziel!

Zielstrebigkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für Erfolg im Leben,
egal welches Ziel man verfolgt.

John D. Rockefeller jun.

Wie schon erwähnt, war es nicht immer einfach, mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Im letzten Jahr schlugen privat die Schicksalsschläge zu und oft wusste ich weder ein noch aus. Gerade in dieser Zeit war es wichtig, Menschen um mich herum zu haben, auf die ich mich verlassen konnte, die einfach nur da waren. Rückblickend kann ich sagen, dass dies zwar über meine eigenen Grenzen weit hinaus ging, ich aber auch in dieser Zeit sehr viel dazu gelernt habe und mich die noch so traurigen Ereignisse geprägt haben. Wie schnell kann das fröhliche Leben von einer Sekunde auf die andere vorbei sein.

 

Aus diesem Grund widme ich die nachfolgenden Zeilen einem Menschen, der die Freude heute mit mir nicht mehr teilen kann ..... nur tief im Herzen - auf eine ganz besonderen Weise.

... Der Morgen längst schon wieder verplant. Mit meiner Tasse Kaffee am Schreibtisch, Fachbücher über Sozialisationstheorien und all so ein Kram um mich herum verteilt. Mein Referat und die Hausarbeit müssen fertig werden. Dann klingelte Telefon. Ich weiß nicht mehr genau, was in diesen Sekunden geschah, die Stimme meiner Mutter klang mir plötzlich so fremd. Tränen schossen mir aus den Augen, hörte mich selbst sagen - dass ist nicht wahr. In kürzester Zeit habe ich meine Sachen gepackt und bin ins Auto. Kein klarer Gedanke ... nur ankommen bevor alles zu spät ist. Vor dem Krankenhaus warteten meine Cousine, ihr Mann und die beiden Kleinen auf mich. Kaum ein Wort wurde gesprochen. Wenig später kamen meine Eltern...

Auf vieles war ich vorbereitet, doch was ich sah übertraf meine menschliche Vorstellungskraft.

 

Still und leise

bist du gegangen

kein Wort mehr hast du gesagt

deine Augen sind verschlossen

Körper, Geist, Seele was ist noch da?

Keine Hoffnung mehr in Sicht

Du hast uns die Verantwortung übertragen

zu beenden dein Leben

Auslöschen das Licht?

Maschinen hast du nie gewollt.

Ein letztes Gespräch mit dem Arzt

Abschied nehmen

Von was?

Einem Leben was kein lebenswertes Leben mehr ist?

Von einer Person die man über alles liebt?

Die letzte Hoffnung aufgeben?

Nicht ist mehr so, wie es war!

Ein letztes Mal halte ich deine Hand

 

Ich wünsche mir eine Klagemauer an der ich

meine Wut, meine Trauer und meine Ängste ablassen kann.

Ich wünsche mir meine Kindheit zurück – frei von Sorgen, Ängsten, Leid, Krankheit und Tod.

 

Gelernt habe ich, Menschen auf ihren letzten Lebensweg zu begleiten, Angehörigen Kraft und Trost zu spenden, Trauerarbeit und Seelsorge...

Ich habe die Wunder der Medizin schätzen gelernt und sie dankbar angenommen, bis ich eines Tages vor der Entscheidung stand, ein Beatmungsgerät abzuschalten.

 

Ich klage, weil ich nicht für so vieles verantwortlich gemacht werden möchte. In mir sehen alle „die Starke“. Vielleicht ist das in meinem Beruf auch so, doch habe ich auch ein Privatleben. Menschen, die ich liebe und brauche, werden mir einfach genommen. Ich möchte einen Platz zum trauern haben, einen Ort an dem ich mit meiner Trauer verstanden werde, ich möchte selbst einmal schwach sein und mich fallen lassen ohne zu hören, das ist aber doch dein Job.

 

Ich klage, weil ich mich alleine fühle.

Ich sehne mich nach Herzenswärme in dieser kalten Zeit.

Ich klage, weil ich einsam bin.

Ich wünsche mir eine Schulter zum anlehnen.

Ich klage, weil ich Reden möchte statt meine Gedanken aufzuschreiben.

Ich möchte ein Gegenüber zum mitteilen.

 

Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

 

Du hast immer an mich gelaubt!

Danke, dass du 30 Jahre lang ein wichtiger und ganz besonderer Mensch in meinem Leben warst.

 

Das Leben geht weiter! Freud und Leid liegen so dich beinander.

 

 

Um große Aufgaben zu erfüllen, mußt Du entschlossen sein.
Um kleine Aufgaben zu erfüllen, mußt Du aufmerksam sein.
Um schwierige Aufgaben zu erfüllen, mußt Du geduldig sein.

Aus China

 


Notfall-Hotlines, Links und Informationen


Notfall-Seelsorge (auch Suizid-Prävention):

Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:
  • 0800 - 111 0 111 (ev.)
  • 0800 - 111 0 222 (rk.)
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
  • Email: unter www.telefonseelsorge.de

Deutsche Gesellschaft für Suizid-Prävention:

Patiententelefon zu den Themen Sterben, Trauer, Schmerztherapie, Patientenschutz:

Theodor Springmann Stiftung, Berlin
Weißer Ring: Für Kriminalitätsopfer

Wer als Kriminalitätsopfer selbst Hilfe sucht oder als Mitglied dieser Bürgerinitiative den Opferhilfsgedanken unterstützen möchte, kann sich an den WEISSEN RING und seine über 400 Außenstellen mit mehr als 2.500 ehrenamtlichen Mitarbeitern wenden.
Telefonhilfe für Trauernde:
  • 0700 - 70 40 04 00

    Unter dieser Rufnummer hat die Hilfsorganisation "Lebensquelle Trauer" in Haan ein bundesweites Trauertelefon eingerichtet. Anrufer können mit ausgebildeten Trauerbegleitern über ihre persönliche Situation reden. Der Service informiert auch über Selbsthilfegruppen. Die Mitarbeiter des Trauertelefons arbeiten ehrenamtlich. Anrufern entstehen außer den Telefongebühren (maximal 12 Cent pro Minute) keine weiteren Kosten.